Egal ob allergischer Husten, Asthma oder bakteriell/viral bedingter Husten – eine staubfreie Fütterung ist das A und O um die Pferdelunge zu entlasten und vor weiteren Reizen und sekundär Infekten zu schützen.
Für welche Fütterungsart man sich entscheidet hängt oftmals mit den Gegebenheiten vor Ort zusammen und welche Bedürfnisse das Pferd hat. Nicht jede Fütterung eignet sich für jedes Pferd-Mensch-Paar.
Nassheu:
Für die Nassheufütterung wird mehrmals täglich eine große Menge Wasser benötigt, denn bestenfalls sollte das Heu getaucht werden. Das Wasser was zum Tauchen verwendet wird sollte nur einmal verwendet werden. Durch das Tauchen und Einweichen lassen wird nicht nur der Heustaub ausgewaschen sondern können auch Nährstoffe ausgewaschen werden. Hauptsächlich Zucker und Mineralstoffe. Daher eignet sich Nassheu für Pferde welche eine zuckerarme Fütterung benötigen. Ein hochwertiger Mineralleckstein sollte dauerhaft zur Verfügung stehen um die Mineralien auszugleichen. Nassheu sollte rasch verfüttert sein da sich ansonsten Bakterien vermehren – nicht nur bei warmen sondern auch bei kalten. Daher bedarf die Nassheufütterung einem guten Zeitmanagement. Auch bei Frost kann Nassheu verfüttert werden, da das Heu durch das Kauen wieder auftaut und bis es im Magen ist „erwärmt“ ist. Je nach Art des Tunkens/Waschens ist das Nassheumachen für den Menschen eine sehr nasse, kalte und körperlich anstrengende Angelegenheit.
Bedampftes Heu:
Ein professioneller Heubedampfer ist in der Anschaffung relativ kostenintensiv. Um Heu zu bedampfen wird Strom am Stall benötigt. Durch das Anbringen einer Zeitschaltuhr kann der Bedampfer auch am Tag vorher vorbereitet werden und man ist zeitlich nicht gebunden. Vor dem Verfüttern sollte man das Heu abkühlen lassen. Wer das Heu vorab in Heunetze füllt sollte darauf achten, dass sich die Netze auch zum Bedampfen eignen. Der Bedampfungsvorgang selbst dauert je nach Größen des Bedampfers und Menge des Heus zwischen 1 und 2 h. Die Temperatur im Bedampfer steigt auf um die 100 Grad. So können Bakterien, Milben und Pilze abgetötet werden. Heustaub wird eher schlecht gebunden. Durch die hohen Temperaturen hat bedampftes Heu kaum mehr Proteine und Eiweisse und ist daher vor allem für dicke Pferde gut geeignet. Andernfalls sollte man entsprechend Eiweiss und Protein zu füttern. Es sollte nach 24h verfüttert werden da es ansonsten seine hygienische Eigenschaft verliert. Der Stromverbraucht sollte hier nicht außer Acht gelassen werden.
Heulage:
Heulage hat optimalerweise den gleichen Schnittzeitpunkt wie Heu aber hat mehr Restfeuchte. Damit das feuchte Schnittgut nach dem Pressen nicht schimmelt wird es foliert. Hierzu sind mehrere Lagen Folie notwenig was Heulage im Einkauf teurer machen kann. Dann beginnt der Selierungsprozess, es vermehren sich die Milchsäurebakterien und das Gras wird konserviert. Durch diesen Prozess kann Heulage weniger Zucker haben als Heu. Heulage muss sehr eng gepresst werden und die Folie muss über den ganzen Zeitraum unversehrt bleiben. Trotz der Gärung und den entstehenden Milchsäurebakterien haben neuste Studien ergeben dass Heulage den gleichen PH-Wert hat wie der Magen des Pferdes. Kraftfutter zum Beispiel kann das Säure- Verhältnis deutlich mehr aus dem Lot bringen. Da Heulage nach dem Öffnen je nach Restfeuchte nach circa plus/minus 7 Tagen schlecht wird, ist Heulagefütterung erst ab einer gewissen Pferdemenge zu empfehlen. Pferdebesitzer deren Pferde trotz bedampftem Heu oder nassem Heu husten, sollten über eine Fütterung mit Heulage nachdenken.
Eure, Mirjam
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/pferd-heu-fressen-maul-1074867/